Was ist Reformpädagogik?
Reformpädagogik an der Ecole
Das ganzheitliche Bildungskonzept der Ecole d’Humanité bietet den Lernenden die Möglichkeit, sich frei zu entfalten, ganz nach dem Motto “Werde, der du bist!”. Wir sind der Überzeugung, dass sich der Lernerfolg vor allem dann einstellt, wenn die Jugendlichen ihren eigenen Interessen und Leidenschaften folgen können. Mit unserer Lehrmethode unterstützen wir dieses lebendige Lernen. In kleinen Klassen gehen die Lehrpersonen auf die Stärken, Fähigkeiten und pädagogischen Bedürfnisse jedes/jeder Einzelnen ein.
Kleine Klassen und aufmerksame Lehrpersonen
Die meisten Kurse an der Ecole d’Humanité bestehen aus etwa sechs Schüler*innen und einer Lehrperson. In diesen kleinen Gruppen können die Lehrenden die Kursinhalte auf die Interessen, Fähigkeiten und Lernbedürfnisse jedes/jeder einzelnen Jugendlichen abstimmen. Kleinere Klassen ermöglichen eine individuelle Betreuung und mehr Zeit für Fragen, Diskussionen, Vertiefungen und inspirierende Auseinandersetzungen.
Die Schüler*innen an der Ecole können sich auch ausserhalb des Unterrichts jederzeit an ihre Lehrpersonen wenden. So können sie sich während des Mittagessens mit ihren Studienberatern austauschen, sich zum Beispiel mit dem Mathelehrer im Lernzentrum treffen, um Fragen zu besprechen, oder mit der Englischlehrerin während einer Wanderung Ideen für eine Abschlussarbeit sammeln.
Lernen aus Leidenschaft
Sind die Schüler*innen von sich aus motiviert, stellt sich der Lernerfolg von selbst ein. Unsere Klassen sind wie Universitätsseminare strukturiert und orientieren sich dabei an unterschiedlichen Forschungsthemen. In innovativen Kursen wie «Die Physik der Brücken», «Wissenschaft und Gesellschaft» oder «Gletscher aus biologischer und geographischer Sicht» bildet ein spannendes Thema den Rahmen für das Erlernen wichtiger Inhalte – von der Gliederung der Absätze bis hin zu den Prinzipien der Thermodynamik.
Die Schüler*innen werden beim Vertiefen in ein schulisches Thema ermutigt, Fragen zu stellen und ihrer Neugierde freien Lauf zu lassen.
Das ist ein optimaler Ausgangspunkt, um eigene Interessen zu erkunden und grundlegende Fähigkeiten wie kritisches Denken, kritische Analyse, Recherche, Präsentation und die Anwendung wissenschaftlicher Methoden zu üben und zu entwickeln.
«Die Qualität und Anzahl der sozialen Kontakte in der Ecole-Gemeinschaft,
zusammen mit den wundervollen Physik- und Mathematik-Lektionen mit fünf
oder sechs Lernenden, haben einen bleibenden Eindruck in mir hinterlassen
und sehr zu meiner Entscheidung beigetragen, Arzt zu werden.»
-Christopher Richard (ehemaliger Schüler): Leitender Arzt der Notfallstation, Spital Neuenburg
Sinnvolles Feedback
An der Ecole d’Humanité werden keine Noten vergeben. Stattdessen erhalten die Lernenden ein ausführliches und präzises Feedback. Die Schüler*innen kommen regelmässig mit den Lehrkräften zusammen, um ihre Entwicklungsschritte und Lernerfolge zu besprechen. So erhalten sie eine Rückmeldung zu ihren persönlichen Stärken und Möglichkeiten. Dieses regelmässige Feedback ist auf die Ziele, Bedürfnisse und Fähigkeiten jeder Person abgestimmt und soll dabei helfen, das volle Potenzial auszuschöpfen.
Auch die Selbsteinschätzung der eigenen Lernleistungen und das Einüben, konstruktives Feedback zu geben und zu erhalten, werden so erprobt.
Ein individueller Lehrplan
Die Schüler*innen an der Ecole d’Humanité können ihren Lernplan aktiv mitbestimmen. Tutor*innen unterstützen die Jugendlichen bei der gezielten Auswahl ihres individuellen Lernprogramms. Dabei werden die persönlichen Interessen, Leistungsziele und Lernbedürfnisse berücksichtigt.
Mit zunehmender Erfahrung und Reife können die Schüler*innen selbstständig individuelle Projekte umsetzen.
Vertiefung in Kernfächern
Wir sind von der Effizienz der Lernerfahrungen der Ecole d’Humanité überzeugt: Schüler*innen verbringen sechs Vormittage in der Woche damit, sich intensiv mit drei Kernfächern zu beschäftigen. In der Regel bewältigen die Jugendlichen die Arbeit eines ganzen Jahres für ein bestimmtes Fach in ein oder zwei Trimestern. Die jeweiligen Inhalte werden fächerübergreifend mit anderen Themen und Vorkenntnissen der Lernenden verknüpft. So erhalten sie eine ganzheitliche Perspektive, während sie gleichzeitig die Anforderungen des Lehrplan 21 erfüllen.